Segeln im Duett – die Schlaue und der gute Geist

24. November 2018 – Gouadeloupe, Karibik


Malaika und Malizia II: Ein Eigner, zwei Yachten

Für den deutschen Segelsport stellt das Projekt „Malizia II“ und die gleichnamige Regattayacht einen Meilenstein dar. Mit dem 2015 gebauten Hightech-Schiff aus Karbonfasern will der gebürtigen Oldenburger Hochseesegler Boris Herrmann im November 2020 bei der weltweit härtesten Regatta für Einhandsegler starten – der Vendée Globe. Alle vier Jahre führt das Hochsee-Rennen die besten Solo-Skipper der Welt, die überwiegend aus Frankreich kommen, von Les Sables d’Olonne aus um den Globus. Nonstop und allein.

Die Crew

Das Team Malizia wurde 2016 von Pierre Casiraghi, dem Vizepräsident des Yacht Club de Monaco und Mitglied der Monegassischen Fürstenfamilie gegründet. Pierre Casiraghi und Boris Herrmann sind befreundet und haben das Team, das den Segler bei der Vorbereitung auf das Rennen unterstützt, zusammen aufgebaut. Eigner der Malizia II ist Gerhard Senft.

Boris Herrmann ist Segler von klein auf und einer der bekanntesten – wenn nicht der bekannteste – Profisegler Deutschlands. Schon als Jugendlicher segelte er Regatten in der sportlichen 505er-Jolle und nahm 2001 als bisher jüngster Deutscher an der Transatlantik-Regatta „Mini-Transat“ teil.

Mittlerweile ist Herrmann 38 Jahre alt, lebt in Hamburg und hat zahlreiche Weltumsegelungen und sportliche Erfolge im Kielwasser. Der Weltöffentlichkeit ist er 2019 durch den Transatlantik-Törn mit Greta Thunberg bekannt geworden. In Frankreich trainiert er mit den besten Skippern der IMOCA-Klasse und hat mit Malizia II schon erfolgreich Hochsee-Regatten in Vorbereitung auf das große Rennen 2020 bestritten.

Die Yacht

Malizia II zählt zu den schnellsten Monohull-Segelyachten der Welt. Sie wurde 2015 gebaut und gehört zur ersten Generation der IMOCA-60-Klasse mit Foils, also mit Seitenschwertern, welche die Rümpfe aus dem Wasser drücken können. Sie ist 18,28 Meter lang, 5,50 Meter breit, hat 4,50 Meter Tiefgang und einen 29 Meter hohen Mast. 

Am Wind kann sie eine Segelfläche zwischen 240 und 330 Quadratmeter setzen, vor dem Wind ganze 460 bis 620 Quadratmeter. 

Um das Schiff stabiler segeln zu können, hat es einen Canting-Kiel, der unter Segeln nach Luv schwingt. Als zusätzlicher Ballast dienen Tanks mit je 2,5 Tonnen Wasser.

Der von Pierre Casiraghi gewählte Name „Malizia“ symbolisiert die Geschichte der Familie Grimaldi. Er bedeutet soviel wie „schlau" oder „gerissen“ – ein Name, der schon Francesco Grimaldi 1297 nach der Gründung der Familiendynastie gegeben wurde. 

Nicht nur optisch könnten die CNB 76 Malaika und die IMOCA Malizia II damit kaum unterschiedlicher sein: Schließlich bedeutet „Malaika“ soviel wie „Engel“ oder „Guter Geist“. 

Mehr über das Projekt “Malizia II” ist auf der Webseite www.borisherrmannracing.com zu finden.